02/07/2024 0 Kommentare
Kreissynode fasste tiefgreifende Beschlüsse
Kreissynode fasste tiefgreifende Beschlüsse
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Kreissynode fasste tiefgreifende Beschlüsse
Unter dem Motto „Frieden“ ging am Samstagnachmittag (12. November 2022) eine sehr bewegende Herbstsynode des obersten Kirchenparlamentes des Ev. Kirchenkreises Lennep zu Ende.
Mehr als 80 Teilnehmende, die sich im Gemeindehaus Hünger der Ev. Kirchengemeinde Wermelskirchen und per Zoom zusammenfanden, debattierten gemeinsam über wichtige innerkirchliche Belange des Kirchenkreises und aktuelle Zeitfragen.
Kirchenrätin i.R. Christine Busch zur „Friedensverantwortung der Kirchen“.
Ereignisse in der Ukraine überschatteten Synoden-Tagung
Mit einer Liveschaltung in die Ukraine zu dem Kriegsberichterstatter Christoph Brumme, einem viel beachteten Vortrag von Kirchenrätin i.R. Christine Busch zur „Friedensverantwortung der Kirchen“ und dem Besuch von Ukrainerinnen, die nach Beginn des Angriffskriegs Putins auf ihre Heimat in Remscheid Zuflucht fanden, gab es viele bewegende Momente, die die Herbstsynode zu einer ganz besonderen Tagung werden ließen.
Florian Schäfer, Geschäftsführer der Diakonie im Kirchenkreis Lennep, moderierte das Gespräch mit den Gästen aus der Ukraine und ihrem Dolmetscher.
Tief bewegt folgten die Tagungsteilnehmenden den Ausführungen des Journalisten Christoph Brumme, der auch aus seinem Buch "Im Schatten des Krieges" las.
Gleichstellungsbeauftragte beschrieb ungelöste Aufgaben
Den Auftakt bildete ein Abendmahlsgottesdienst in der angrenzenden Kirche Hünger, den Pfarrerin Barbara Schröder-Möring der Legende von Sankt Martin widmete. Im Gottesdienst verabschiedet wurde das Mitglied im Kreissynodalvorstand, Pfarrer Dr. Dieter Jeschke, und die langjährige und hochgeschätzte Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte des Kirchenkreises, Andrea Hansen. Im Anschluss nutzte sie die Möglichkeit, den Tagungsteilnehmenden eindrücklich darzulegen, wo Gleichstellung zwischen Mann und Frau global und vor unserer Haustür noch immer nicht realisiert ist.
Andrea Hansen listete eindrucksvoll auf, mit welchen Problemen der dramatischen Ungleichheit Frauen in der Gegenwart immer noch kämpfen müssen.
Superintendentin dankte für Themenjahr-Aktivitäten
Zuvor begrüßte Superintendentin Pfarrerin Antje Menn die Tagungsteilnehmer*innen und wünschte eine erfolgreiche Tagung. In ihrem Bericht, der mit Worten aus Daniel 9, 18 f. überschrieben war: „Denn wir liegen vor Dir mit unserem Gebet“, ließ die Theologin das ereignisreiche Jahr 2022 Revue passieren. Pfarrerin Menn bedankte sich für die vielen Veranstaltungen anlässlich des Themenjahres „Kirche für Klima – Schöpfung bewahren“.
Sie widmete sich den weiteren Aktivitäten im Kirchenkreis auf diesem Gebiet und ließ auch den Beschluss der Landessynode zur Treibhausgasneutralität 2035 kirchlichere Gebäude nicht unerwähnt.
Menn mahnt zu konsequenter Prioritätensetzung
Die Superintendentin informierte die Tagungsteilnehmenden über ihre beiden Reisen, die sie in die Diakonie Kosova und nach Ruanda geführt hatten. Den breitesten Raum nahmen die Veränderungsprozesse ein, vor denen der Kirchenkreis Lennep steht: „Angesichts abnehmender Ressourcen müssen wir sorgsam und jeweils passgenau beraten, was mit welcher Priorität in möglichst multiprofessionellen Teams von haupt- und ehrenamtlichen Engagement in den Gemeinden, regional und im Kirchenkreis mit den zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Ressourcen geleistet werden kann und soll“, betonte sie noch einmal die Dringlichkeit der empfohlenen Richtungsentscheidungen.
Vertrauen und Hoffen auf die Geistesgegenwart Gottes
Ganz im Zeichen dieser Maßgabe stand die Entscheidung der Herbstsynode, den Kirchenkreis strukturell in vier Regionen zu gliedern, in denen zukünftig jeweils eine gemeinsame Personalplanung und Vertretungen im Pfarrdienst erfolgen und gemeinsame Gottesdienste und Projekte stattfinden werden.
Die zahlreichen Stimm-Auszählungen meisterte das Verwaltungsteam des Kirchenkreises reibungslos.
Die Region 1- Wermelskirchen umfasst die Kirchengemeinden Dabringhausen, Dhünn, Hilgen-Neuenhaus und Wermelskirchen.
Die Region 2-Alt-Remscheid umfasst die Adolf-Clarenbach-Kirchengemeinde, die Auferstehungskirchengemeinde, die Christuskirchengemeinde sowie die Stadtkirchengemeinde.
Region 3 – Lennep-Lüttringhausen umfasst Lennep, Lüttringhausen sowie die Kirchengemeinde bei der Stiftung Tannenhof und
Region 4 – Radevormwald, Hückeswagen-Bergisch Born umfasst Bergisch Born, Remlingrade-Dahlerau, Hückeswagen, Radevormwald-lutherisch und Radevormwald-reformiert.
Die dafür nötige Entscheidung ist mit großer Mehrheit beschlossen worden.
Viele Entscheidungen brachten die Kreissynodalen auf der Herbstsynode auf den Weg.
Gespräche mit Kirchenkreis Leverkusen verabredet
Die Kreissynodalen folgten dann auch der Empfehlung, im Zeichen des gegenwärtigen „Umbruchs der Kirche“ für eine „qualifizierte und effiziente Verwaltung eine Zusammenlegung von Verwaltungsämtern zu einem gemeinsamen Verwaltungsamt“ zu befürworten.
Die Kreissynode beauftragte darum den Kreissynodalvorstand zusammen mit dem Verwaltungsfachausschuss, mit dem Kirchenkreis Leverkusen Gespräche zum Zwecke eine gemeinsame zukunftsfähige Verwaltung zu führen. Die Kreissynode Leverkusen nahm zeitgleich einen wortgleichen Beschluss an.
Die Synode folgte ebenfalls der Empfehlung, zukünftig Trägerstrukturen für Kindertageseinrichtungen zu bündeln, indem der Ev. Kirchenkreis Lennep als Träger von Kindertagesstätten fungieren wird.
Stefan Friedrich, Fachberater und Qualitätsbeauftragter für Kindertageseinrichtungen im Evangelischen Kirchenkreis Lennep, brachte die Entscheidungsvorlage zur neuen Kita-Trägerstruktur ein.
Neben den weitreichenden Beschlüssen nutzten die anwesenden Tagungsteilnehmer vor Ort und im Zoom die Gelegenheit, in den Pausen gemeinsame weitere Projekte auf den Weg zu bringen und sich zu vernetzen.
Immer wieder ließen sie unter der musikalischen Anleitung der neuen Kreiskantorin Caroline Huppert ihre schönen Stimmen durch das hohe Gemeindehaus klingen. So wurde gleich mehrmals der dreistimmige Kanon "Dona nobis pacem" zum Inbegriff des drängenden Friedenswunsches der Kreissynodalen für die Welt und die Gemeinschaft der Christen auch im Kirchenkreis Lennep.
Für die konstruktive Atmosphäre dankte Superintendentin Pfarrerin Menn zum Abschluss und wünschte Gottes Segen.
Zum Nachlesen
Abschiedsbericht der Frauenbeauftragten
Berichtsheft 2022 aus den Abteilungen und Arbeitsfeldern des Ev. Kirchenkreises
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