Berichte aus dem Handlungsfeld Diakonie


„Mutig – stark – beherzt“
(1 Kor 16,13–14)

Hohe Synode,

„Nimm dein Bett und geh.“
Das heißt: Steh auf, werde Teil der Bewegung und geh den Weg eigenverantwortlich mit uns als Team – für die Menschen, mit denen und für die wir da sind.
So die Worte von Bernd Steinhoff, seit dem 01.10.2025 Interims-Geschäftsführer des Diakonischen Werkes und somit Nachfolger von Jens Heckmann, der uns zum 30.09.2025 verlassen hat.
Die Worte wurden am 15.10.2025 an die Mitarbeiterschaft gerichtet. Sie sollen aufrütteln und insbesondere auf unsere wirtschaftliche Realität hinweisen.

Wie jedes Jahr danken wir Ihnen für die Zurverfügungstellung von Kirchensteuermitteln in Form der jährlichen Budgetzuweisung.

 

Die gesamten kirchlichen Eigenmittel im Jahr 2024 betrugen 607.801 €, davon machte die Budgetzuweisung 555.310 € aus.

Bedingt durch Kostensteigerungen bei gleichzeitig stagnierender oder rückläufiger Finanzierung durch die öffentliche Hand befindet sich das Diakonische Werk seit 2024 in einer finanziell schwierigen Lage.

 

Der stark defizitäre Haushaltsplan 2025/2026 zeigt die prognostizierte Entwicklung der kommenden Jahre auf. Es bedarf bereits heute vorausschauender und strategischer Grundsatzüberlegungen zur langfristigen und wirtschaftlichen Sicherung unseres Werkes – gewaltige Aufgaben und Anstrengungen, derer sich die Geschäftsführung und der Fachausschuss Diakonie sehr bewusst sind.

 

Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen!

 

 

 Bernd Steinhoff, (Geschäftsführung) Gundula Meurer, (Stellvertretende Geschäftsführung)  Martin Rogalla, Pfr. (Vorsitzender des Fachausschusses)

 

Das Diakonische Werk hält die nachfolgenden Fachbereiche vor. Sie zeigen die Bandbreite diakonischen Handelns im Kirchenkreis im Jahr 2025. Die folgenden Abschnitte geben einen Einblick in ihre Schwerpunkte, Entwicklungen und Herausforderungen.

 

Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFLB)


Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung begleitet Menschen in Krisen, Konflikten oder belastenden Lebensphasen. Sie bietet einen geschützten Raum, um Konflikte zu bearbeiten und neue Perspektiven zu entwickeln.

 

Stellenanteile:

  • 19,5 Std.
  • 19,5 Std.
  • 10 Std. (befristet bis 31.12.2025)

Fallzahlen: 2025: laufende Fälle 238, Neuaufnahmen 141; 2024: laufende Fälle 213, Neuaufnahmen 116.

 

Beratungsschwerpunkte


Ehe-, Paar- und Lebensgemeinschaftsberatung: Unterstützung bei Konflikten, Trennung, Krisen und Entscheidungsfindung.
Familienberatung: Begleitung von Eltern in Konflikten, Patchwork- oder Ein-Eltern-Familien sowie in Übergangssituationen.
Lebensberatung: Hilfestellung bei persönlichen Krisen, Fragen der Identität oder des Selbstwerts.
Anteile: Paarberatung 60 %, Familienberatung 25 %, Lebensberatung 15 %.

 

Neben der Beratungstätigkeit arbeitet das Team eng mit Familienzentren und Kitas zusammen. Neun Kooperationsverträge sichern regelmäßige Beratungsangebote in zwölf Kitas. Damit wird frühzeitig Unterstützung in Familien ermöglicht.

 

Die EFLB ist außerdem im "ZeeBra – Zentrum für Seelsorge und Beratung" aktiv.

 

Dieses Kooperationsprojekt zwischen dem Handlungsfeld Seelsorge und dem Diakonischen Werk bietet niedrigschwellige Gruppen- und Themenabende in mehreren Städten an. Bei Bedarf erfolgt eine Weiterleitung in Einzelberatungen.

 

Herausforderungen


Durch den gestiegenen Beratungsbedarf und die Mitarbeit im ZeeBra entstehen Mehrbelastungen für das Team. Befristete Stellenanteile erschweren die Planungssicherheit. Dennoch gelingt es, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten und das Angebot kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Schwangerenberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung & Sexualpädagogik

 

Die Beratungsstelle bietet umfassende psychosoziale Unterstützung in allen Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und Familienplanung.

Ziel ist, Frauen und Familien in belastenden Lebenslagen Orientierung und konkrete Hilfe zu geben.

 

Finanzierung und Stellenanteile

Die Finanzierung erfolgt schwerpunktmäßig durch das Land (80 %), der Träger trägt 20 % Eigenanteil.
Personalschlüssel: 1,0 VZÄ  sowie 0,5 VZÄ Verwaltung für Organisation, Mittelverwaltung und Nachweise.

 

Schwerpunkte der Arbeit

Die Beratungen umfassen sowohl die gesetzlich geregelte Schwangerschaftskonfliktberatung als auch die weiterführende Unterstützung bis zum dritten Lebensjahr des Kindes. Daneben werden sexualpädagogische Projekte in Schulen, Kitas und Konfirmandengruppen angeboten. Themen wie Körperwahrnehmung, Grenzen, Verantwortung und Prävention werden altersgerecht vermittelt.

 

Ein großer Teil der Ratsuchenden hat einen Migrationshintergrund. Daher erfolgen viele Beratungen auch auf Englisch oder Französisch. Durch die enge Zusammenarbeit mit Behörden, Jobcenter, Familienkassen und anderen Hilfestellen wird eine verlässliche Unterstützung gewährleistet.

 

Leistungszahlen (Vorjahr): 59 Konfliktberatungen und 230 sonstige Schwangerenberatungen (inkl. Verteilung der Bundesstiftungsmittel) – in Summe knapp 300 Klient:innen, häufig mit mehreren Kontakten.

 

Öffentlichkeitsarbeit

Die Mitarbeitenden sind bei regionalen Aktionen wie dem Weltkindertag präsent und engagieren sich in Präventionsprojekten.

 

Öffentlichkeitsarbeit und persönliche Ansprache tragen dazu bei, das Beratungsangebot bekannt zu machen und Hemmschwellen abzubauen.

 

Herausforderungen

Gesetzesänderungen und komplexe Verwaltungsverfahren erschweren die Arbeit. Besonders im Bereich von Asylverfahren und der sozialen Absicherung entstehen Hürden, die viel Beratungszeit beanspruchen. Trotz knapper Ressourcen gelingt es dem Team, ein hohes Maß an Qualität und Verlässlichkeit aufrechtzuerhalten.

Schuldner- und Insolvenzberatung

Die Schuldner- und Insolvenzberatung des Diakonischen Werkes hilft Menschen, die in finanzielle Not geraten sind. Sie begleitet Ratsuchende bei der Existenzsicherung, Schuldenregulierung und dem Aufbau neuer Perspektiven.

 

Aufgaben und Schwerpunkte

 

  • Analyse der finanziellen Situation
  • Krisenintervention bei akuter Notlage
  • Beratung bei Miet- und Energieschulden
  • Unterstützung bei Gläubigerverhandlungen und Insolvenzanträgen
  • Ausstellung von Bescheinigungen für P-Konten
  • Psychosoziale Begleitung zur Stabilisierung und Stärkung der Selbsthilfefähigkeit

 

Aktuelle Situation

 

In Remscheid liegt die Überschuldungsquote laut aktuellem Schuldenatlas bei 11,7 % der volljährigen Bevölkerung.

Die Beratungsnachfrage bleibt konstant hoch. 2024 wurden 904 Langzeit- und Entschuldungsberatungen sowie 460 Kurzzeitberatungen durchgeführt.

 

Besonderheiten

Offene P-Konto-Sprechstunde wöchentlich von 10:00 bis 12:00 Uhr

Beratung auch für Inhaftierte in der JVA Remscheid

Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, Gerichten und sozialen Diensten

Alle Beratungen sind kostenlos, vertraulich und ausschließlich für Remscheider Bürger:innen zugänglich.

Projekte, Öffentlichkeitsarbeit und Herausforderungen im Hilfesystem

 

 

 

Fachstellen Sucht – Remscheid und RBK Nord

 

Die Suchtberatung bildet einen zentralen Schwerpunkt der diakonischen Arbeit. Beide Fachstellen – in Remscheid und im nördlichen Rheinisch-Bergischen Kreis – stehen für verlässliche Unterstützung, Prävention und fachliche Vernetzung. Gemeinsam sichern sie ein flächendeckendes Angebot und sind wichtige Partner in der kommunalen Gesundheitsversorgung.

 

Fachstelle Sucht Remscheid

Die Fachstelle Sucht Remscheid bietet Beratung, Begleitung und Vermittlung für Menschen mit Suchtproblemen sowie deren Angehörige. Ziel ist es, individuelle Wege aus der Abhängigkeit zu eröffnen und soziale Stabilität zu fördern. Der Ansatz ist ganzheitlich und ressourcenorientiert.

 

Schwerpunkte und Aufgaben

  • Information und Beratung über Hilfemöglichkeiten
  • Ambulante Begleitung in Einzel-, Paar- und Familiengesprächen
  • Beratung und Entlastung von Angehörigen
  • Gruppenarbeit: Orientierungsgruppe, Nachsorgegruppen und spezielle Linegruppe für Substituierte
  • Vermittlung und Vorbereitung auf stationäre Maßnahmen (Entgiftung, Therapie, Übergangsbetreuung)
  • Nachsorge und Krisenintervention
  • Psychosoziale Begleitung von Substituierten
  • Angebote für junge Konsument:innen und für Kinder aus suchtbelasteten Familien
  • Online-Beratung und Vermittlung in Selbsthilfegruppen
  • Institutionelle Beratung (z. B. Arbeitgeber:innen)
  • Schulungen, z. B. in Kooperation mit der Ev. Stiftung Tannenhof
  • Netzwerkarbeit (Justiz, JVA, Selbsthilfe, gemeindepsychiatrische Dienste)
  • Öffentlichkeitsarbeit und Prävention (z. B. Tag der seelischen Gesundheit)

Zielgruppen

Betroffene, Angehörige, Multiplikator:innen und Institutionen in Remscheid und Umgebung. Die Arbeit folgt den Prinzipien Niedrigschwelligkeit, Vertraulichkeit, Freiwilligkeit und Vernetzung.

 

 

Fachstelle Sucht RBK Nord

Die Fachstelle Sucht RBK Nord arbeitet im nördlichen Rheinisch-Bergischen Kreis (Wermelskirchen, Burscheid, Leichlingen) und verbindet Suchtberatung, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit. Sie ist in allen drei Städten mit regelmäßigen Sprechstunden vertreten und eng mit regionalen Akteuren vernetzt.

 

Beratungsangebote

  • Einzel- und Angehörigenberatung zu Alkohol-, Drogen-, Medikamenten- und Verhaltenssüchten
  • Offene Sprechstunden und Terminangebote
  • Vermittlung in Entzugs- und Rehamaßnahmen
  • Nachsorge und psychosoziale Betreuung
  • Krisenintervention in Kooperation mit Ärzt:innen, Kliniken und sozialen Diensten

 

Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit

 

  • Tag der Drogentoten (21. Juli 2025) – Andacht und Gedenken
  • CSD und Weltkindertag (September 2025) – Informationsstände und Mitmachaktionen
  • Tag der seelischen Gesundheit (10. Oktober 2025) – Aktion im Allee-Center Remscheid unter dem Motto „Remscheids Zukunft – psychisch fit?!“

 

Herausforderungen im Hilfesystem

 

  • Lücken in der therapeutischen Versorgung
  • Lange Wartezeiten auf ambulante oder stationäre Therapieplätze
  • Engpässe bei Übergängen von Entgiftung zu Reha
  • Mangel an Fachkräften in sozialen und psychologischen Diensten

 

Fachdienst Prävention

 

Der Präventionsdienst arbeitet mit Schulen, Kitas, Jugendzentren und Kirchengemeinden.

Zielgruppen sind Kinder, Jugendliche, Eltern und Fachkräfte. Themen: Suchtprävention, Medienkompetenz, sexuelle Bildung, Achtsamkeit und Resilienz.

 

Formate:

  • Unterrichtseinheiten, Projekttage und Projektwochen
  • Konzepte für Jugendzentren, Wohngruppen oder Konfirmandenarbeit
  • Eltern- und Fachkräfteabende (auch digital) zu Cannabis, Mediennutzung, psychosexueller Entwicklung
  • Fortbildungen zu Gesprächsführung, Resilienz und Präventionspädagogik
  • Präventionsparcours (Eigenentwicklungen):
  • „Fühlfragen“ – 3./4. Klasse: Gefühle, Körper, Selbstvertrauen, Hilfe holen
  • „DigiCup“ – 3./4. Klasse: Medienkompetenz, Cybermobbing, Fake News, Medienzeit
  • „Egocaching“ – 8./9. Klasse: Gewalt, Entspannung, Ethik, Vielfalt, Medien
  • Begleitung der ginko-Parcours zu Rauchen und Alkohol

Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung

  • Beteiligung an regionalen Aktionstagen (Weltkindertag, CSD, Welt-Aids-Tag, Stadtfeste)
  • Kooperation mit Schulen, Jugendhilfe, Suchthilfeverbänden und Kirchengemeinden
  • Teilnahme am Arbeitskreis Justiz und an Fachveranstaltungen der gemeindepsychiatrischen Versorgung

Aktuelle Herausforderungen

  • Wachsende Nachfrage bei Kinder- und Jugendprävention
  • Fehlende zeitliche Freistellungen in Schulen und Einrichtungen
  • Hoher organisatorischer Aufwand durch Dokumentationspflichten und Datenschutz
  • Bedarf an verstetigten Strukturen zwischen Prävention, Beratung und Therapie

KinderKunstprojekt – Prävention für Kinder aus belasteten Familien

Das KinderKunstprojekt ist ein präventives Ferienangebot für Kinder aus sucht- oder psychisch belasteten Familien. Es verbindet künstlerische Arbeit mit psychologischer Begleitung und stärkt Resilienz und Selbstvertrauen.

Dauer: eine Woche Ferienprogramm mit rund zehn Grundschulkindern

Team: multiprofessionell (Diakonie, Kunst- und Sozialpädagogik)

Finanzierung: Förderverein „Remscheider Netzwerk Kleine Helden e. V.

Ziel: Prävention der Weitergabe von Sucht und psychischer Belastung über Generationen hinweg

Perspektive: Wunsch nach Verstetigung und dauerhafter Finanzierung

 

Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen

Beide Fachstellen engagieren sich regelmäßig bei öffentlichen Aktionen und in Netzwerken:

  • Tag der Drogentoten (21. Juli 2025) – Andacht, Gedenken und Sensibilisierung
  • Tag der seelischen Gesundheit (10. Oktober 2025) – gemeinsame Aktion im Allee-Center Remscheid unter dem Motto „Remscheids Zukunft – psychisch fit?!“
  • CSD Remscheid (20. September 2025) und Weltkindertag (21. September 2025) – Informationsstände, Gespräche, Mitmachaktionen

Diese Präsenz stärkt die Wahrnehmung der diakonischen Suchthilfe in der Öffentlichkeit und verdeutlicht ihre gesellschaftliche Relevanz.

 

Zusammenfassung

Die Fachstellen Sucht im Kirchenkreis Lennep sind zentrale Anlaufstellen für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen und ihre Angehörigen.

Sie vereinen Hilfe, Prävention, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur sozialen Stabilität in der Region.

Trotz steigender Fallzahlen, wachsender Anforderungen und begrenzter Mittel gelingt es den Teams, qualitativ hochwertige, zugewandte Arbeit zu leisten – ein starkes Argument für die fortgesetzte Unterstützung durch den Kirchenkreis.

 

Fachbereich Jobfit


Der Fachbereich Jobfit umfasst drei Bereiche: die Beratungsstelle Arbeit (BSA), die Arbeitsgelegenheiten (AGH) sowie die Beratung von SchülerInnen einer Pflegeakademie. Ziel ist es, Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen zu unterstützen, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu fördern und soziale Teilhabe zu ermöglichen. Durch Beratung, Begleitung und Vermittlung werden Wege zur beruflichen und persönlichen Stabilisierung eröffnet.

 

Zielgruppen

• Bürger:innen, die von Arbeitsausbeutung oder prekärer Beschäftigung betroffen sind
• von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen
• erwerbslose Remscheider Bürger:innen mit SGB-II-Bezug
• Beschäftigte mit aufstockenden Leistungen nach SGB II

 

Beratungsstelle Arbeit (BSA)
Im Mittelpunkt steht die individuelle Beratung und Unterstützung von Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen.

 

Zentrale Aufgaben:
• Unterstützung bei Fragen und Verständnisschwierigkeiten von Bewilligungsbescheiden
• Erklärung der Rechte und Pflichten im Leistungsbezug
• Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen
• Vermittlung bei Schwierigkeiten
• Information und Beratung zu prekärer Beschäftigung und Arbeitsausbeutung
• Hilfestellung bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven
• Beratung und Unterstützung in schwierigen Lebenslagen

 

Arbeitsrechtliche Beratung bei prekären Arbeitsverhältnissen:
• Umgehung des Mindestlohns
• Verstöße gegen vertragliche oder tarifliche Vereinbarungen
• unrechtmäßige Abzüge vom Lohn
• fehlende Arbeitsunterlagen
• fehlende Zuschläge für Überstunden, Nacht- und Sonntagsarbeit
• unzulässige Lohnabschläge, z. B. überhöhte Mieten, unangemessene Leistungsvorgaben
• mangelhafte Arbeitszeiterfassung
• fehlende Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder Urlaub
• unrechtmäßige Kündigungen
• Umgehung arbeitsrechtlicher Standards und Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit
• Behinderung bei der Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten

 

Die Beratungsstelle Arbeit ist Teil des Beratungsnetzwerks gegen Arbeitsausbeutung NRW und damit in ein landesweites Unterstützungsnetz eingebunden. Zudem werden Informationsveranstaltungen u. a. in Integrationskursen angeboten, um Teilnehmende frühzeitig über Arbeitsrechte und Risiken prekärer Beschäftigung zu informieren. Grundgedanke: Nur wer seine Rechte kennt, kann sie durchsetzen.

 

Arbeitsgelegenheiten (AGH)

Aktuell werden zwölf AGH-Stellen in verschiedenen Tätigkeitsfeldern betreut, u. a. in Kindertagesstätten, Seniorenwohnheimen und im Hausmeisterbereich. Teilnehmende sammeln neue berufliche Erfahrungen, erweitern ihre Kompetenzen und verbessern ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Begleitung erfolgt individuell und bedarfsorientiert.

 

Beratung in der Pflegeakademie
Seit Kurzem bietet der Fachbereich Beratung und Begleitung für SchülerInnen einer Remscheider Pflegeakademie an. Die angehenden Pflegefachkräfte werden bei Fragen rund um Ausbildung, Beruf und persönliche Lebenssituationen unterstützt, um ihre berufliche Entwicklung zu fördern und Herausforderungen zu bewältigen.

 

Öffentlichkeitsarbeit
Am 7. Oktober 2025 beteiligte sich der Fachbereich zum Welttag für menschenwürdige Arbeit mit einem interaktiven Informationsstand im Allee-Center Remscheid. Ziel war es, auf faire Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen und BürgerInnen für Themen wie Arbeitsausbeutung, Niedriglöhne und Arbeitnehmerrechte zu sensibilisieren. Die zahlreichen Gespräche zeigten den hohen Informationsbedarf und das große Interesse.

 

Aktuelle Herausforderungen
Die Lage am Arbeitsmarkt gestaltet sich zunehmend komplex. Prekäre Beschäftigung findet oft im Verborgenen statt und bleibt schwer erkennbar. Die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit in Remscheid (8,3 % im September 2025) zeigt, dass viele Menschen keinen Zugang zu stabiler, existenzsichernder Arbeit finden. Die fortdauernde Inflation verschärft die Situation zahlreicher Haushalte zusätzlich. Steigende Lebenshaltungskosten und unsichere Beschäftigungen erhöhen den psychischen und wirtschaftlichen Druck.

Dank

Wir danken allen Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen, Kooperationspartner:innen und der Kreissynode für die anhaltende Unterstützung der diakonischen Arbeit im Kirchenkreis Lennep. Ihr Engagement ermöglicht es, Menschen in schwierigen Lebenslagen beizustehen, Perspektiven zu eröffnen und Hoffnung zu geben.