"Mit unserer Zuversicht stärken wir das Gute"

"Mit unserer Zuversicht stärken wir das Gute"

"Mit unserer Zuversicht stärken wir das Gute"

# Wir in der Welt

"Mit unserer Zuversicht stärken wir das Gute"

Bleiben Sie zuversichtlich!

Am Anfang des Jahres möchte ich Ihnen diesen Satz mit auf den Weg geben: bleiben Sie zuversichtlich! Und noch während ich diesen Satz schreibe, kommen mir Zweifel: verharmlose ich nicht die politische Lage, wenn ich auffordere, zuversichtlich zu bleiben, obwohl so viele Themen uns Anlass zur Sorge geben? 

Demokratien wanken, Hass, Gewalt und Antisemitismus treten aus dem Schatten, wir sehen Bilder von zerbombten Städten, von Flüchtlingslagern und Notunterkünften, wir sehen verdorrte oder überschwemmte Regionen, Unvernunft, Gier und Ignoranz scheinen aufzublühen und Worte wie „Zukunft“ und „Hoffnung“ sind zunehmend schwerer auszusprechen. Ist es angesichts solcher Probleme nicht sogar falsch, zuversichtlich zu bleiben? Wäre es nicht angemessener, besorgt in die Zukunft zu schauen? 

Zuversicht und Sorge schließen sich nicht aus. Es ist ohne Zweifel wichtig und richtig, wachsam und besorgt die gesellschaftlichen Entwicklungen im Auge zu behalten und auch aktiv Stellung zu beziehen. 

Zugleich aber ist es notwendig, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass Gottes Zusage und Verheißung über allem steht. Wir kommen von Weihnachten her, das Fest, in dem wir feiern, dass Gott in unsere Welt gekommen ist, weil er uns und unsere Welt liebt. Gott hat versprochen da zu sein, hier, bei uns, in und mit allem, was wir erleben, auch in und mit allen gesellschaftlichen Entwicklungen. 

Und er ermutigt uns, mit ihm immer wieder für Liebe und Gerechtigkeit einzutreten. Wir können und wir sollen uns engagieren, unbedingt, doch es kommt nicht nur auf unser Tun allein an. Gott hat versprochen: ich bin da! Er ist der Grund unserer Zuversicht.

Wenn wir zuversichtlich bleiben, überlassen wir die Macht nicht den negativen Kräften, sondern wir stärken das Gute, die Hoffnung, die Zuversicht in der Welt. In diesem Sinne: bleiben wir zuversichtlich!

Annette Stoll, Pfarrerin in der Klinikseelsorge am Sana-Klinikum Remscheid

Dieser Beitrag erschien in der wöchentlichen rga-Kolumne "Wir in dieser Welt"

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