02/07/2024 0 Kommentare
Warum sich auch Kirche an die strikten Corona-Regeln halten sollte
Warum sich auch Kirche an die strikten Corona-Regeln halten sollte
# Neuigkeiten
Warum sich auch Kirche an die strikten Corona-Regeln halten sollte
Mit Mundschutz kann man schlecht singen
Seit uns Lockerungen bei den geltenden Beschränkungen versprochen wurden, gibt es ein erstaunliches Gezerre um die Gottesdienste.
Die einen ziehen sogar vor Gericht, um eine Wiederaufnahme aller Gottesdienste durchzusetzen. Die anderen sind mehr für ein längeres Festhalten an den derzeitigen Beschränkungen. Ich wurde gefragt, wie ich dazu stehe, dass uns Gottesdienste verboten sind und wieso ich nichts unternehme. Hier meine Antwort:
Gottesdienste sind nicht verboten.
Wir feiern weiter Gottesdienst, nur anders
Wir feiern sie an anderen Orten (nämlich Zuhause) und mit anderen Zugängen (nämlich digital oder mit herumgeschickten Andachten) oder, im Fall von Beerdigungen, mit besonderen Vorgaben (nämlich geringerer Personenzahl und draußen).
Ich gehöre auch zu denen, die ein längeres Festhalten an Beschränkungen vorziehen würden. Ich kann mir nur schlecht vorstellen, wie wir in unserer Kirche auf Abstand sitzen, wo sich doch fast alle Gottesdienstbesucher gut kennen und viel zu erzählen haben.
Es kommen meist mehr als 15 zu uns
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie wir durch Mund-Nasen-Hauben singen, wo doch in unserer Kirche immer viel und gerne gesungen wird. Und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie wir die Teilnehmerzahl auf 15 begrenzen sollen (so lautete ja ein Vorschlag), wo doch – Gott sei Dank – bei uns normalerweise viel mehr Leute kommen. Schicken wir die anderen weg? Oder feiern wir Gottesdienst in mehreren Schichten? Alles möglich, keine Frage, aber ich spüre in diesen Wochen, dass Gemeinde auch so lebt und eine tragfähige Gemeinschaft ist, verbunden im Gebet und im Geist und im gemeinsamen Verzicht üben. Wir brauchen keine Extraregeln, wir sind als Kirche Teil der Gesellschaft und wenn die Gesellschaft weiterhin Verzicht üben soll, warum dann nicht auch wir?
Annette Cersovsky ist Pfarrerin im Bezirk Hasten der Ev. Stadtkirchengemeinde Remscheid. Sie bloggt und postet seit der Corona-Krise auf ihrer Facebook-Seite unter der Überschrift: "Was Pfarrer täglich so machen".
Kommen Sie mit der Autorin ins Gespräch.
Foto: Michelle Maria / Pixabay
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