Wie Schüler*innen Bibeltexte "in ihre Welt holen" können

Wie Schüler*innen Bibeltexte "in ihre Welt holen" können

Wie Schüler*innen Bibeltexte "in ihre Welt holen" können

# Wir in der Welt

Wie Schüler*innen Bibeltexte "in ihre Welt holen" können

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten hochkonzentriert und mit Begeisterung an ihren Hypertexten. 

Bis vor Kurzem wusste ich noch nicht mal was das ist, ein Hypertext. Und so lerne ich: Ein Hypertext ist ein über Links verbundenes Netz aus Text-, Bild- und Dateneinheiten.
Nun sitzen die 29 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 da und arbeiten zu zweit. Sie sollen aus dem Bibeltext Lk 23, 26-49, der Erzählung von Jesu Weg ans Kreuz und seinem Tod, einen Hypertext machen. Zunächst müssen sie sich für eine Bibelübersetzung entscheiden. 

Gar nicht so einfach, denn das Angebot ist groß: Luther, Gute Nachricht, Schlachter, … Und dann geht es los: Welche Worte müssen durch einen Link erklärt werden? Welche Bilder, Lieder, Filme oder Sprichwörter können passend zu dem Text verlinkt werden? Wo ist denn eigentlich dieser Ort an dem Jesus stirbt, Golgatha? Da braucht es doch eine Karte, die den Ort anzeigt und die Route des Weges dorthin. Ein Link wird eingefügt. 

Wie kam es denn überhaupt dazu? Wer hat die Kreuzigung angeordnet? Wird an anderer Stelle in der Bibel noch etwas Wichtiges dazu gesagt? Sie forschen, lesen, schauen, hören Anbetungslieder, Mönchsgesänge und Klassik, beraten und entscheiden sich. 

Die alten Worte der Bibel scheinen mit einem Mal doch gar nicht mehr so weit weg und unverständlich. Ich staune, auf was für Gedanken sie kommen und wie sie sich den Text selbstständig in ihre Welt holen. Und dann, nach getaner Arbeit, drücken sie sehr zufrieden auf „Speichern“.

Vielleicht haben die Schülerinnen und Schüler und ich in dieser Stunde gespürt, was auch der Prophet Jesaja dachte und niederschrieb (Jes 40,8): Das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.

Annette Schmid ist Religionslehrerin am Städt. Gymnasium Wermelskirchen. Ihr Text erschien im Rahmen der rga-Freitagskolummne "Wir in dieser Welt".

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