Kein neutraler Standpunkt möglich

Kein neutraler Standpunkt möglich

Kein neutraler Standpunkt möglich

# Wir in der Welt

Kein neutraler Standpunkt möglich

Gefährdet war sein Leben von Anfang an.

Dabei waren die mangelnde Hygiene im Stall und die Armut seiner Eltern noch das kleinere Übel.

Es waren die Mächtigen, die das Leben Jesu viel mehr bedrohten. Schon als Baby verfolgen sie ihn.

Denn die Liebe und der Friede Gottes, die mit Jesus in diese Welt gekommen sind, stellen irdische Weltordnungen und die Macht der Herrschenden in Frage. So steht für den König Herodes vom ersten Augenblick an fest: Jesus muss sterben.  

Am 6. Januar, dem Epiphaniastag, erinnern wir uns an die, die mithalfen, das Leben des Neugeborenen zu retten. Die Weisen aus dem Morgenland.  

Einem himmlischen Zeichen sind sie gefolgt. Sie sind überzeugt, dass eine neue Zeit angebrochen ist.

In Jerusalem fragen sie nach dem neugeborenen König der Juden. Doch niemand weiß etwas von der Geburt eines neuen Königs.

Den König Herodes versetzt ihre Frage in höchste Alarmbereitschaft. Nach Außen gibt er sich jedoch freundlich. Die Weisen sollen ihn informieren, wenn sie das Kind gefunden haben. Auch er, so sagt er, möchte es dann anbeten.  

Als den Weisen später klar wird, dass der König das Kind ermorden will, missachten sie seinen Befehl.

„Sie zogen auf einem anderen Weg wieder in ihr Land“, schreibt der Evangelist Matthäus.  

Ein gewagtes Unternehmen. Denn wer sich einem machthungrigen Herrscher widersetzt, bringt sich schnell selbst in Gefahr.

Dennoch machen die Weisen keine gemeinsame Sache mit dem Tyrannen. So retten sie das Leben des Kindes.  

Hier ist die politische Dimension der Weihnachtsbotschaft unübersehbar. Mit dem Kind im Stall ergreift Gott Partei für die Armen und Schwachen. Angesichts von Ungerechtigkeit und Gewalt kann es daher keinen neutralen Standpunkt geben. Die neue Zeit, die in Bethlehem angebrochen ist, drängt zum Einstehen und Eintreten für Gottes neue Welt.  

Die Weisen haben dies als Erste begriffen.

 Pfarrerin Sonja Spenner-Feistauer (Auferstehungs-Kirchengemeinde Remscheid) in der Reihe "Wir in dieser Welt, im rga vom 06.01.2023

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