Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ prägte Herbsttagung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Lennep

Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ prägte Herbsttagung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Lennep

Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ prägte Herbsttagung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Lennep

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Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ prägte Herbsttagung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Lennep

Gleich in mehrfacher Hinsicht wurde das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ auf der Herbstsynode des Kirchenkreises Lennep am vergangenen Wochenende in den Blick genommen. 

„Das Themenjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ erinnert uns daran, dass wir Christ*innen ihre Wurzeln im Judentum haben und daher nicht allein unterwegs sind. 

Wir stehen mit unseren jüdischen Geschwistern in einer Weg- und Hoffnungsgemeinschaft“, mahnte die leitende Pfarrerin im Kirchenkreis, Superintendentin Pfarrerin Antje Menn, in ihrem Auftakt-Bericht vor den mehr als 90 teilnehmenden Mitgliedern der Kreissynode. 

Sie waren per Zoom zugeschaltet oder persönlich in das Johannes-Schmiesing-Haus der Ev. Stadtkirchengemeinde Remscheid gekommen, um gemeinsam auch über die kreiskirchliche Arbeit der nächsten Jahre zu entscheiden. 

Pfarrer Siegfried Landau sorgte für eine reibungslose, digitale Gottesdienst-Übertragung. 


Der Evangelische Kirchenkreis Lennep wird von der Kreissynode geleitet, die aus den Vertreter*innen der 16 Kirchengemeinden im Kirchenkreis besteht. Außerdem gibt es Fachvertreter*innen, die ihre Kenntnisse aus verschiedensten Fachgebieten vom Umweltschutz bis zur Kirchenmusik einbringen. 

Die beiden jährlichen Tagungen der Kreissynode sind zwei zentrale Ereignisse im Kirchenkreis. 

Über einhundert Vertreter*innen der Gemeinden und Einrichtungen beschließen die „Eckpfeiler“ kreiskirchlicher Arbeit und den Haushalt und beraten Themen wie "Jugendarbeit" oder "Bildung" oder den Umgang mit den finanziellen Mitteln. 


Spirituelle und musikalische Einstimmung auf das Thema

Entfachten mit ihren jiddischen Weisen ein musikalisches Feuerwerk: Anita Schöneberger und Johannes Geßner.

Im Gottesdienst zur Eröffnung der Tagung der Kreissynode in der Pauluskirche, der von Pfarrerin Anke Schäfer geleitet wurde, stimmten die Predigt von Kirchenrat Dr. Volker Haarmann, Landespfarrer für den christlich-jüdischen Dialog, sowie bekannte jiddische Weisen wunderbar von der Schweizer Klarinettistin Anita Schöneberger und unserem Kreiskantor Johannes Geßner am Klavier intoniert, spirituell und musikalisch auf das Thema ein. 

Ebenfalls im Gottesdienst wurden feierlich verdienstvolle ehrenamtliche Mitglieder der Leitungsgremien aus ihrem Dienst verabschiedet und neue eingeführt. 

Grüße aus der Rheinischen Landeskirche überbracht

Zum Auftakt der Tagung überbrachte Landeskirchenrat Markus Schaefer die herzlichen Grüße der Rheinischen Landeskirche. 

Er wies darauf hinwies, dass der Kirchenkreis Lennep mit seinem aktuellen Themenjahr „Kirche für Klima – Schöpfung bewahren“ einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung des Ziels der Evangelischen Kirche Deutschlands leistet, wonach die Gliedkirchen der EKD bis 2035 klimaneutral werden und dieses verbindliche Ziel für alle Landeskirchen über eine „Roadmap“ mit jährlich zu überprüfendem Etappenziel erreicht werden soll.

Gräueltaten der Reichspogromnacht in Erinnerung gerufen

Mit Schaefers Worten „Wir müssen jetzt Verantwortung übernehmen“ war auch die Überleitung zu einem bewegenden Grußwort von Arzum Arslan und Tracy Tay geschaffen. 

Ließen eindrucksvoll die historischen Geschehnisse Revue passieren: Die beiden EMA-Gymnasiastinnen Arzum Arslan (r.) und Tracy Tay.

Die beiden Schülerinnen des Remscheider EMA-Gymnasiums ließen mit ihrem eindrucksvollen Bericht die Verbrechen der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der SA-Horden auch in Remscheid jüdische Geschäfte zerstörten und jüdische Bürger inhaftierten, nochmals lebendig werden. 

„#beziehungsweise– jüdisch und christlich: näher als du denkst“ 

Dr. Volker Haarmann, der neben evangelischer Theologie auch jüdische Studien in Jerusalem absolviert hat, stellte im Anschluss den Kreissynodalen die ökumenisch verantwortete Kampagne „#beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst“ vor. 

Dr. Volker Haarmann stellte „#beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst“ vor. 

„Die Kampagne möchte dazu anregen“, so Haarmann, „die enge Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum wahrzunehmen.“

Auch und gerade im Blick auf die Feste werde die Verwurzelung des Christentums im Judentum deutlich. 

Mit dem Stichwort „beziehungsweise“ solle der Blick auf die aktuell gelebte jüdische Praxis in ihrer vielfältigen Ausprägung gelenkt werden“, warb er für die eingehendere Beschäftigung mit dem zur Verfügung gestellten Material auf der Homepage dazu. 

Beeindruckt von Sprache, Spannung und Inhalt lauschten die Tagungsteilnehmer der Lesung von Lena Gorelik. 

Kreissynodale erlebten bewegende Lesung 

Am Samstagvormittag erlebten die Synodenteilnehmer*innen eine bewegende Lesung mit der vielfach ausgezeichneten jüdischen Schriftstellerin Lena Gorelik. Seit den 1990er Jahren emigrierten hunderttausende Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland. 

Lena Gorelik war eine von ihnen. In ihrem jüngsten Roman „Wer wir sind" begibt sie sich auf die Spuren ihrer eigenen Familie. Tief bewegt bedankten sich viele Kreissynodale im Anschluss bei der Autorin, die per Zoom zugeschaltet war.

Gern wurden Goreliks Bücher nach der Lesung am Büchertisch des Remscheider F(l)air-Ladens erworben.

Dank an Finanzausschuss und Finanzverwaltung

Verbunden mit dem Dank für die aufwendige und komplexe Erarbeitung der nötigen Vorlagen als Grundlage der anstehenden fiskalischen Entscheidungen durch Finanzausschuss und Finanzverwaltung wurden die notwendigen Haushaltsbeschlüsse jeweils mit großer Mehrheit verabschiedet. 

Kirchenverwaltungsdirektor Frank Busch erläutert die aktuelle Finanzsituation des Ev. Kirchenkreises Lennep.

Positives erstes Themenjahr-Fazit

Abschließend zog Themenjahr-Koordinatorin Pfarrerin Annette Cersovsky nach bereits stattgefundenen elf Veranstaltungen ein positives erstes Fazit. 

„Auf diesem Gebiet haben wir mit dem Themenjahr angefangen, den Worten Taten folgen zu lassen“, so Assessorin Annette Cersovsky und versprach, dass „Kirche für Klima – Schöpfung bewahren“ nach dem Ende des Themenjahres unter dem Dach des Kirchenkreises fest verankert werden soll.

Ermunterte zum Synoden-Abschluss zum hoffnungsvollen Weiterdenken: Superintendentin Pfarrerin Antje Menn.

Superintendentin: „Lassen Sie uns weiter guter Hoffnung sein“

Menn bedankte sich am Ende der Kreissynode bei allen Teilnehmer*innen, beim Vorbereitungsteam und der gastgebenden Stadtkirchengemeinde für die gute Vorbereitung und den konstruktiven Verlauf der Kreissynode. 

Mit den Worten: „Lassen Sie uns über der aufgeschlagenen Bibel für unsere Gemeinden, Arbeitsbereiche und kirchlichen Orte nachdenken und guter Hoffnung sein“, wünschte die Theologin allen Anwesenden eine gute Zeit.

Was außerdem auf unserem Social-Media-Kanal geschah 

Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises verschickte per Facebook digitale Glückwünsche an die neue Präses der Evangelischen Kirche Deutschlands, Annette Kurschus. 



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