Nehmen wir Martin Luthers Botschaft ernst

Nehmen wir Martin Luthers Botschaft ernst

Nehmen wir Martin Luthers Botschaft ernst

# Wir in der Welt

Nehmen wir Martin Luthers Botschaft ernst

Heute ist Reformationstag. Unsere Gedanken gehen 500 Jahre zurück. Martin Luther und die anderen Reformatoren standen dafür ein, die Kirche zurück zur biblischen Botschaft zu führen und den geistlichen Kern ihres Glaubens wieder freizulegen. 

Denn durch zu vieles hatte die Kirche sich unglaubwürdig gemacht.

Luther stellt die Botschaft von der bedingungslosen Liebe Gottes zum Menschen in den Mittelpunkt. Du musst vor Gott nicht beweisen, wie gut du bist, dass du etwas wert bist. Oder mit den Worten des Apostels Paulus: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch Glauben.“ Im Blick auf die Anerkennung vor Gott ist kein menschliches Tun welcher Art auch immer nötig. Das ist tröstlich und befreiend zugleich.

Diese Einsicht kann große Wirkung entfalten. Denn sie spricht jedem Menschen eine unverdiente Würde vor Gott zu und darin jedem Menschen eine unantastbare Würde in der Welt. Würde, die einem Menschen durch nichts und niemanden genommen werden kann.

Diese Einsicht führt bis heute bei vielen Menschen zu großer Klarheit, zu großem Mut auch in ihrem Tun. Festzuhalten an der Würde eines jeden Menschen und für sie einzutreten, wo sie in unserer Welt missachtet wird. Einzutreten für eine vielfältige und solidarische Gesellschaft, für die Lebensgrundlagen der kommenden Generationen.

Wenn Christinnen und Christen heute in ihren Gemeinden den Reformationstag feiern, ist das Gelegenheit zu fragen: Halten wir die Mitte unseres Glaubens fest im Blick? Und woran hängt mein Herz? Was kann ich tun für Gerechtigkeit und Solidarität, Freundlichkeit und Frieden? Um dann unsere Hoffnung auf Gott zu setzen.

Pfarrerin Antje Menn, Superintendentin des Ev. Kirchenkreises Lennep

Der Beitrag erschien in der Reihe "Wir in dieser Welt" in der Tageszeitung rga.

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